Das Drucken auf runden und kreisförmigen Objekten ist oft eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Wenn ein Bild, das für eine flache Oberfläche bestimmt ist, auf einem gekrümmten Objekt platziert wird, kann es sich verzerren. Dies ist beispielsweise auf den Karten des gesamten Erdballs zu sehen. Dieser Artikel beschreibt, wie eine anamorphe Korrektur zu überzeugenden Ergebnissen führen kann. 

Da die Erde kugelförmig ist, werden beim Darstellen auf einer ebenen Fläche Teile der Oberfläche gestreckt. Unsere Karten werden typischerweise mit einer Mercator-Projektion dargestellt, wodurch Bereiche nahe der Ober- und Unterseite viel größer erscheinen, als sie tatsächlich sind. Auf Karten scheint Russland 25% der Landmasse der Erde auszumachen, aber in Wirklichkeit sind es nur 5%. Dies ist eine 500%ige Zunahme der relativen Größe [1, 2].

Russia - an anamorphosis map production by James Talmage Damon Maneice

Der Umkehrschluss zum Mercator-Projekt der Erde ist das, was den Druck von Metalldosen so herausfordernd und schwierig macht. Anstatt mit einem gekrümmten Objekt (Erde) zu beginnen und ein flaches Objekt (Karte) zu erstellen, ist es genau umgekehrt. Es wird mit einem flachen Motiv begonnen, das in eine gekrümmte Form gebracht werden soll. Deswegen muss beim Drucken eines Etiketts für eine Dose die spezifische Verzerrung berücksichtigt werden [3]. Dementsprechend erscheint ein Etikett beim Ausdruck auf einer ebenen Fläche verzerrt, wird aber beim Verformen in seine endgültige Form in den richtigen Proportionen dargestellt.

Anamorphose

Die Verzerrung, die durch die Verzerrung eines Bildes zwischen runden und flachen Objekten entsteht, ist eine Art anamorphotische Projektion, die als Anamorphose bezeichnet wird. Eine anamorphe Projektion ist ein Bild, das aus einem Blickwinkel verzerrt erscheint, aber bei Betrachtung aus einem anderen Blickwinkel korrekt ist [3]. Wir sehen diese Art von Verzerrung täglich bei Dingen wie Werbung auf gekrümmten Gebäuden, IMAX-Filmen und Aluminiumdosen. Außerdem findet es häufig Verwendung in der Kunst wie in den Werken von Jonty Hurwitz und Salvador Dali [4].

Anamorphose an Zinn- und Aluminiumdosen

Anamorphosis-How-to-print-on-circular-and-round-metal-objectsIn der Regel werden Etiketten auf Metalldosen direkt auf das Metall gedruckt, lackiert oder graviert. Dies geschieht in nur wenigen Schritten und kann eine gewisse Herausforderung darstellen, jedoch mit dem richtigen Programm und der richtigen Technik zu einem hervorragenden Ergebnis führen.

Der Entwurfsprozess wird mit Hilfe von Computerprogrammen vorgenommen. Der erste große Schritt in diesem Verfahren ist die Erstellung einer 3D-Vorlage der zu erstellenden Dose. Dadurch wird die exakte Krümmung und Form des Designs der Dose sichergestellt. Anschließend fügt das Programm das Etikettendesign in die 3D-Vorlage ein. Das Computerprogramm verwendet Berechnungen, um die auftretende anamorphe Verzerrung nachzuahmen.
Das Etikettendesign wird dabei automatisch so verändert, dass ein Endprodukt entsteht, das nur minimale Verzerrungen aufweist [6]. Schließlich wird die Dose mit dem aktualisierten Etikettendesign gerendert, um ein exemplarisches Bild davon zu erzeugen, wie das Endprodukt aussehen wird. Diese Schritte wurden in der Vergangenheit manuell durchgeführt, was detaillierte Berechnungen und viele Konstruktionszeichnungen erforderte [7]. Mit Hilfe von Computerprogrammen wird ein Großteil des Prozesses automatisiert, wodurch die Zuverlässigkeit wesentlich gesteigert wird.

Nachdem das anamorphe Design für die Dose erstellt wurde, wird es in eine Druckstation eingelesen. Große Bleche werden durch die Druckstation geführt, die das Design direkt auf das Metall druckt. Das Blech wird dann in die richtige Größe geschnitten und in die endgültige zylindrische Form gebracht. Schließlich werden der Deckel und der Boden der Dose angebracht, wodurch das Endprodukt entsteht [7]. Die Beschriftung wird unverzerrt dargestellt, so wie es das Computer-Rendering gezeigt hat.

Der Einsatz von Computern hat nicht nur die Zuverlässigkeit bei der Entwicklung von Metalldosen erhöht, sondern auch kompliziertere und umfangreichere Designs ermöglicht. Was früher ein sehr zeitaufwändiger Prozess war, wird nun wesentlich schlanker gehandhabt. Dies gibt Kreativen mehr Freiheit bei der Gestaltung einzigartiger Labels, die den Bedürfnissen ihrer Kunden entsprechen. Insgesamt ist es ein zuverlässiger Prozess, der für Hersteller von Metalldosen eine Selbstverständlichkeit ist.

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Referenzen

  • [1] Snyder, John P (1993), Flattening the Earth: Two Thousand Years of Map Projections, University of Chicago Press, ISBN 0-226-76747-7
  • [2] “The Problem with Our Maps.” Business Insider, Business Insider, 5 June 2017, www.businessinsider.com/the-mercator-projection-distorts-countries-2017-6.
  • [3] Knoops, R. (2015). Cylindrical anamorphosis: Thaumaturgical origins and contemporary workings. Acoustic Space Journal, 14, 211-225.
  • [4] Ades, ed. by Dawn (2000). Dalí's optical illusions : [Wadsworth Atheneum Museum of Art, January 21 - March 26, 2000 : Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, April 19 - June 18, 2000 ; Scottish National Gallery of Modern Art, July 25 - October 1, 2000]. New Haven, Connecticut: Yale Univ. Press. pp. 17–18. ISBN 978-0300081770.
  • [5] Cebal SAS. Method of Preparing Pre-Distorted Images for Decorating a Shaped Blank. 18 Sept. 1990.
  • [6] “Metal Can 3D.” Beegraphic Srl, beegraphic.it/quadraxis/metal-can-3d/.
  • [7] “CanCentral: Everything You Need to Know about Cans.” History of the Can - Can Manufacturers Institute | Washington, DC, www.cancentral.com/can-stats/how-cans-are-made.

Abbildung: Die anamorphe Bildprojektion Russlands auf den Äquator durch James-Talmage-Damon-Maneice wurde aus Victoria G.'s Artikel "Russia on the Euquator is not a giant bear" mit freundlicher Genehmigung von Bored Panda entnommen.

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